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Länge: 17,4 Meter – mein erster Oldtimer!

 

 

„Mit 40 wird m´r gscheid“ sagt man bei uns im Ländle. Genau der richtige Zeitpunkt, um etwas zu tun, was allgemeines Kopfschütteln hervorruft: Ich kaufe mir einen Bus – einen Gelenkbus Baujahr 1979!

 

Aufgewachsen bin ich im Pforzheimer Stadtteil Eutingen. Meine Eltern haben nie ein Auto besessen – Bus fahren war für mich somit von klein auf Alltag.

Besonders faszinieren mich bis heute die Betriebsgeräusche: Meine Erinnerung beginnt beim Einfahren der Büssing-Emmelmann 13 RU 11 – Gelenkbusse (Baujahr 1963) in die Haltestellenbucht. Das markante Bollern der Auspuffklappenbremse, das Quietschen der Trommelbremsen. Als der „Lange“ schließlich zum Stillstand kam, verbreitete der 6-Zylinder-Reihenmotor sein markantes Leerlauf-Nageln. Die Falttüren öffneten sich mit sehr lautem Zischen und Rumpeln. Nach dem Kauf der Fahrscheine beim Schaffner auf dem Heckperron, röhrte der Diesel los. Unvergessen ist auch das Geräusch des Voith-Diwabus-Automatikgetriebes mit dem typischen Singen des 2. Ganges sowie das nervöse Wippen des Nachläufers.

Bis Ende 1977 gab es Gelenkbusse nur mit Antrieb auf der 2. Achse. Für mich war es schon eine Sensation, als Mercedes-Benz den Prototyp des Schubgelenkbusses O 305 G vorstellte, der faktisch aus zwei zerteilten Solofahrzeugen bestand. Erstmals wurde bei einem Gelenkbus die 3. Achse angetrieben, was die neu entwickelte Knickwinkelregelung ermöglichte. Niemals zuvor hatten Solo- und Gelenkbusse der selben Baureihe eine höhere Teilegleichheit und einen durchgehend vergleichsweise niedrigen Fahrzeugboden.

Als Ende 1979 die ersten vier Schubgelenkbusse an die Stadtwerke Pforzheim geliefert wurden (Erstzulassung: 25. Januar 1980), wollte ich als damals 7-jähriger unbedingt mit fahren.

Zwei der Busse (Betriebsnummer 118 und 119) waren planmäßig auf der damaligen Linie A Pforzheim – Ittersbach unterwegs. An einem kalten und trockenem Wintertag im Februar 1980 warteten mein Vater und ich an einer Haltestelle in der Innenstadt. Schließlich rollte der K119 an die Haltestelle – schon zu diesem Zeitpunkt mit Ketterer-Bier – Werbung. Nach dem Einsteigen strebte ich sofort die letzte Sitzreihe an, um den Sound des Antriebes gut zu hören. Unvergessen ist bis heute, dass die Arbeit der Auspuffklappenbremse an der Verkleidung des Ansaugstutzens hinten links gespürt werden konnte ebenso, wie das typische Schaukeln des Hecks beim Überfahren von Bodenwellen.

An der Endhaltestelle öffnete der Fahrer extra für mich die Motorklappe. Damals ahnte ich nicht, dass ich 32 Jahre später wieder in den selben Motorraum blicken werde...

Nach seiner Ausmusterung am 25. Juni 1992 geriet der K119 zunächst in Vergessenheit...

Auf der Retro Classics 2002 in Stuttgart erfuhr ich kurz nach der Abschiedsfahrt mit einem MB O 305 G (ein ehemaliger Stuttgarter) mit großer Überraschung von einem anderen Bus-Interessierten, dass genau dieser Gelenkbus im Originalzustand noch in Deutschland eingesetzt wird – zur Schülerbeförderung in Dormagen. Seither habe ich ihn stets im Auge behalten. Einige Male war ich auch vor Ort, um den Bus zu besuchen. Im November 2012 erfuhr ich schließlich, das der Gelenkbus an einen Hamburger Omnibushändler verkauft wurde, der diesen ausschlachten wollte. Jetzt musste es schnell gehen! Es ist mir gelungen des Bus zu erwerben – Rettung geglückt!

Durch den Erwerb des Busses habe ich seinen Erhalt gesichert. Das 1979er Modell ist z. B. wegen seiner runden Rückleuchten und der Doppelblinker am Heck sowie des Markanten Handbremshebels ein interessantes Sammlerobjekt. Busse mit 4-Gang-Automatik waren damals nur selten zu finden und Sonderausstattungen wie Überlandbus-Front sowie der aufgeladene Motor steigern die Attraktivität des Fahrzeuges zusätzlich.

Der zentrale Aspekt ist der dauerhafte, originalgetreue Erhalt des Busses. Eine H-Zulassung ist in den nächsten Jahren angedacht, erfordert aber noch viel, viel Aufwand.

 

 

Gelegenheitsgutachten??? 

Keine Frage: Was das Oldtimergutachten betrifft, hoffe ich auf einen wohlwollenden Prüfingenieur. Doch die Hauptuntersuchung soll die tatsächliche Sicherheit des Gelenkbusses bestätigen, da man in einem Bus die denkbar wertvollste Fracht transportiert...

Konkurrenzdenken ?!?

Schon mehrfach hörte ich den Einwand, mit dem Einsatz meines Gelenkbusses mit anderen Oldtimerbussen zu konkurrieren. Doch dieser Einwand ist unbegründet. Im Gegenteil: Vielmehr strebe ich eine Kooperation mit regionalen Busunternehmern an. Zudem sind die vorgesehenen Einsätze zum größten Teil recht spezifisch - mehr dazu unter Visionen + Kontakt.

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